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Einstellung S-Bahn-Betrieb

Ein Vorfall, der einzigartig bleiben muss

Wir sehen eine stehende S-Bahn am Kölner Hauptbahnhof.
Die Einstellung des S-Bahn-Betriebs im Juli war ein bislang einmaliger Vorfall.

Ende Juli 2022 kam es zu einem Vorfall, der trotz aller aktuellen Herausforderungen für den Schienenpersonennahverkehr in der Region inakzeptabel war: Ohne vorherige Abstimmung mit dem Nahverkehr Rheinland (NVR) und ohne eine umfassende und frühzeitige Information der Fahrgäste kündigte DB Regio NRW völlig überraschend die Einstellung des kompletten S-Bahn-Verkehrs im Rheinland und in weiteren Teilen NRWs an. In der Folge fuhr im Gebiet des NVR dreieinhalb Tage keine S-Bahn. Die Aufarbeitung des Vorfalls ist unmittelbar im Nachgang angelaufen.

„Dass sich ein solches Ereignis nicht wiederholen darf, versteht sich von selbst. Wir erwarten daher die rückhaltlose Aufklärung des Vorfalls und dass DB Regio Konzepte entwickelt und konsequent umsetzt, die verhindern, dass sie noch einmal in eine solche Lage kommt. Insbesondere bestehen wir auf regelmäßige Information zu betrieblichen und personellen Problemen und darauf, dass im Falle von Ausfällen ein Grundangebot aufrechterhalten wird, das den Fahrgastbedürfnissen wenigstens in einem Mindestmaß gerecht wird. Wo sich Komplettausfälle von Linien nicht vermeiden lassen, ist zur Wahrung der Daseinsvorsorge ein leistungsfähiger Schienenersatzverkehr einzurichten.“

Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer NVR

Hoher Krankenstand als Ursache

Am Nachmittag des 21. Juli hatte DB Regio NRW völlig überraschend und einseitig öffentlich angekündigt, den Betrieb der S-Bahn-Linien S 8, S 11, S 12 und S 13/19 bis voraussichtlich Sonntagabend (24. Juli) einstellen zu müssen. Hintergrund war laut DB Regio NRW der stark erhöhte Krankenstand – insbesondere in der Leitstelle. Am Montag, 25. Juli, war der S-Bahn-Betrieb dann zur Erleichterung aller Verantwortlichen und insbesondere der betroffenen Fahrgäste wieder aufgenommen worden.

Umgehende Aufarbeitung auf höchster politischer Ebene

Noch am Tag der Wiederaufnahme des S-Bahn-Betriebs fand eine Sitzung mit Vertretern der Eisenbahnverkehrsunternehmen und der Aufgabenträger mit NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer statt. Einen Tag später trafen die Vorsitzenden der in den NVR-Gremien vertretenden Fraktionen, Jörg Hamel (CDU), Dierk Timm (SPD/Volt), Ingo Steiner (Bündnis `90/Die Grünen) und Dr. Christian Pohlmann (FDP), die NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek und Dr. Norbert Reinkober sowie NVR-Verbandsvorsteher Stephan Santelmann und Bernd Kolvenbach, der Vorsitzende der NVR-Verbandsversammlung, zu einer Sondersitzung zusammen. Sie waren sich einig, dass alle Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine Wiederholung dieses inakzeptablen Vorfalls zu vermeiden. Die Fraktionsvorsitzenden forderten die NVR-Geschäftsführung im Verlauf der Sondersitzung auf, bei der Aufarbeitung insbesondere alle in Betracht kommenden rechtlichen Schritte gegen die DB Regio NRW zu prüfen.

„Die aktuellen und im Sommer 2022 bestandenen Herausforderungen der Branche durch die anhaltende Corona-Pandemie, eine starke Bautätigkeit, infrastrukturelle Engpässe und hohe Auslastungen durch das 9-Euro-Ticket waren zwar bekannt“, so Heiko Sedlaczek. „Doch diese Probleme dürfen keinesfalls in einem weder abgesprochenen noch hinreichend kommunizierten Komplettausfall auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen werden. Daher fordern wir DB Regio NRW dazu auf, den Vorfall in Abstimmung mit den Experten bei uns und den weiteren NRW-Aufgabenträgern, beim Land und bei den Infrastrukturbetreibern weiterhin vollständig aufzuklären und alles zu tun, um einen Wiederholungsfall zu vermeiden.“

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