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2022 war ein Jahr der Turbulenzen und des Umbruchs

9-Euro-Ticket, Energiekrise und Corona-Auswirkungen verhageln VRS die Bilanz

Wir sehen VRS-Geschäftsführer Michael Vogel, wie er in einem Gespräch engagiert Stellung bezieht.
Hat ein klares Bild von der wirtschaftlichen Situation des ÖPNV: VRS-Geschäftsführer Michael Vogel.

Auch 2022 war ein herausforderndes Jahr für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Region. Dieses Fazit zog Michael Vogel, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS), beim diesjährigen Bilanz-Pressegespräch: „Die Auswirkungen durch die Corona-Pandemie scheinen zwar ein Stückweit eingebremst zu sein, halten aber weiterhin an. Hinzu kam das 9-Euro-Ticket, das die Einnahmen in der Bilanz 2022 erheblich beeinflusst hat und eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahren kaum zulässt.“ Neben den anhaltenden Corona-Folgen stehen die Verkehrsunternehmen vor immensen Herausforderungen aufgrund der durch den Krieg in der Ukraine forcierten Explosion der Energiepreise.

Hohe Stückzahlen, niedrige Gewinnspanne: die Bilanz des 9-Euro-Tickets

Mit mehr als 3,5 Millionen Stück war das 9-Euro-Ticket ein echter Verkaufsschlager, der allerdings erhebliche Konsequenzen auf die Einnahmesituation des VRS hatte.

9-Euro-Ticket: Stückzahlen und Einnahmen aus Verkäufen im VRS-Gebiet (VRS-Tarif und NRW-Tarif)*

Zeitkarten verlieren, Bartarif im Plus

Am spürbarsten sind die Auswirkungen des 9-Euro-Tickets bei den Einnahmen durch den Verkauf von Zeitkarten. Bei den ZeitTickets für Erwachsene fielen die Einnahmen um 17,15 Prozent auf 206,93 Millionen Euro (2021: 249,77 Mio. Euro), während die Kund*innenzahlen fast konstant blieben. Auch die Kund*innenzahl bei den ZeitTickets im Ausbildungsverkehr unterlagen keinen großen Schwankungen. Bei den ZeitTickets im Ausbildungsverkehr gingen die Einnahmen auf 143,62 Millionen Euro zurück (2021: 170,73 Mio. Euro, -27,11 Mio. Euro bzw. -15,88 Prozent).

Der Bartarif (EinzelTickets, AnschlussTickets, Mehrfahrtentickets und 24StundenTickets) setzt den bereits im Jahr 2021 spürbaren Trend fort: Auch 2022 hat der Bartarif wieder zugelegt: Die Einnahmen stiegen hier um 13,66 Prozent auf 124,88 Millionen Euro (2021: 109,87 Millionen Euro). Besonders die 24StundenTickets mit einem Plus von 58,34 Prozent (10,45 Mio. Euro im Jahr 2021 zu 16,55 Mio. Euro im Jahr 2022) konnten hier zulegen.

Rettungsschirm fängt die Verluste ab

In Summe haben die 21 im Beirat des VRS zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen Einnahmen in Höhe von 483,15 Millionen Euro erwirtschaftet. Das macht ein Minus von 52,03 Millionen Euro (- 9,72 %) im Vergleich zum Jahr 2021 (535,18 Mio. Euro). Die bei den Verkehrsunternehmen entstandenen Mindereinnahmen wurden aus den Unterstützungen des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen, den sogenannten Rettungsschirmen, größtenteils aufgefangen. Für 2023 sind solche Unterstützungen aber nicht mehr zugesagt.

HandyTickets sind weiterhin beliebt

Der Trend hin zu digitalen Tarifen ist ungebrochen: Auch 2022 sind die Einnahmen beim VRS-HandyTicket wieder gestiegen, und zwar auf 49,59 Millionen Euro (2021: 36,09 Mio. Euro, + 37,41 %). Nicht nur die absoluten Zahlen steigen immer weiter. Der Anteil der HandyTickets macht in manchen Angeboten des Bartarifs bereits fast die Hälfte der verkauften Tickets aus (49,3 Prozent bei den 24StundenTickets 1 Person). Michael Vogel: „Diese Zahlen demonstrieren eindrücklich, dass die Digitalisierung der Tickets nicht mehr aufzuhalten ist und die Fahrgäste diesen komfortablen Vertriebsweg über das Smartphone, das als Fahrkartenautomat in der Hosen- oder der Handtasche dient, schätzen.“

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