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Projekt Teil.Land.NRW

Warum ein „Stehzeug“ besitzen, wenn man ein Fahrzeug teilen kann?

Ein Bild zeigt eine Frau, die lächelnd mit einem Zündschlüssel in der Hand vor einem Carsharing-Wagen von Cambio steht.
Carsharing auf dem Land: Hoffentlich bald weit verbreitet.

Carsharing nimmt weiter an Fahrt auf – dazu trägt auch das Projekt „Teil.Land.NRW“ bei, das das Zukunftsnetz Mobilität NRW 2021 initiiert hat. Denn die Mobilitätsexpert*innen sind der Überzeugung: Der Ursprungsgedanke, dass mehrere Personen sich ein Fahrzeug teilen, passt doch genauso gut ins Ländliche. Warum ein „Stehzeug“ besitzen, wenn man ein Fahrzeug teilen kann?

Landesweiter Wettbewerb mit acht Städten, Gemeinden und Zusammenschlüssen

Stationäres Carsharing spart Platz, Geld und CO₂. Doch die Vorteile von Gemeinschaftsautos nutzen bislang hauptsächlich Menschen in den Städten. Das möchte das Zukunftsnetz Mobilität NRW mit „Teil.Land.NRW“ ändern, denn gerade in ländlichen Gebieten sind die Strecken lang und andere Verkehrsmittel mitunter rar. In dem landesweiten Wettbewerb wurden gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen acht Städte, Gemeinden und kommunale Zusammenschlüsse ausgewählt, die mit professioneller Unterstützung und finanzieller Förderung ein Carsharing-System im ländlichen Raum aufbauen werden.

Ein Portrait zeigt Christoph Overs, stellvertretender Leiter der Geschäftsstelle des Zukunftsnetz Mobilität NRW.

„Nachhaltige Mobilität kann nur funktionieren, wenn die ländlichen Gebiete gut erschlossen und an die Ballungsräume angebunden sind. Daher möchten wir, dass das Carsharing ausgeweitet und auch außerhalb der Innenstädte etabliert wird.“

Christoph Overs, stellvertretender Leiter der Geschäftsstelle des Zukunftsnetz Mobilität NRW

„Stehzeug“ statt Fahrzeug

Das eigene Auto ist statistisch gesehen eher ein „Stehzeug“ als ein Fahrzeug, weil es im Durchschnitt 23 Stunden am Tag nicht bewegt wird. Stationäres Carsharing verändert das Mobilitätsverhalten: Der allgemeine Pkw-Besitz wird reduziert und Kund*innen bewegen sich häufiger umweltfreundlich fort – mit dem ÖPNV, dem Fahrrad oder zu Fuß. Christoph Overs ergänzt: „Jedes Carsharing-Auto ersetzt zehn bis zwanzig private Pkw. Da atmen nicht nur das Klima, sondern auch unsere vollen Straßen auf.“

Erst Fahrzeuge teilen, dann Erfahrungen

Kern des Projekts „Teil.Land.NRW“ ist die Ausgestaltung eines Carsharing-Angebots, das gemeinsam mit den teilnehmenden Kommunen erarbeitet wird. Das Arbeitspaket umfasst neben der Sensibilisierung aller Ebenen der Verwaltung und der Politik vor Ort auch die Steuerung abteilungsübergreifender Arbeit und einheitliche Kommunikation, um die Bürger*innen für die Sinnhaftigkeit und Vorteile des Angebots zu gewinnen. Um die Erfahrungen des Pilotprojekts optimal für weitere Städte, Kreise und Gemeinden nutzen zu können, werden die Arbeitsschritte und Ergebnisse zudem im Anschluss ausgewertet. Landesweit waren insgesamt 18 Bewerbungen für „Teil.Land.NRW“ eingegangen, final nehmen diese Kommunen und kommunalen Zusammenschlüsse an dem Projekt teil:

  • Kreis Höxter
  • Stadt Rietberg
  • Hochsauerlandkreis
  • Kreis Warendorf
  • Stadt Meerbusch
  • Stadt Lohmar
  • Stadt Euskirchen
  • Engelskirchen, Lindlar, Radevormwald, Marienheide und Wipperfürth.

Zentrale Highlight-Ergebnisse aus den Modellkommunen:

Kreis Höxter:
Der Kreis steht kurz vor der Veröffentlichung der Ausschreibung der Carsharing-Dienstleistungen (Software und Fahrzeuge) für die Kreisverwaltung und acht der zehn kreisangehörigen Kommunen. Vermutlich wird das Angebot Anfang 2024 starten. Bei der Entwicklung des Markennamens und der Corporate Identity unterstützt das Zukunftsnetz Mobilität NRW den Kreis.

Kreis Warendorf:
Der Kreis steht kurz vor der Einreichung des Förderantrags. Bei positivem Bescheid wird die Ausschreibung vorbereitet. Ähnlich wie beim Kreis Höxter kann das Angebot voraussichtlich Anfang 2024 starten. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW unterstützt den Kreis beim Prozess zur Außenkommunikation.

Stadt Euskirchen:
Seit 01. Juli 2023 stehen an fünf Station je zwei Carsharing-Fahrzeuge zur Verfügung. Das neue Carsharing-Angebot ist Ergebnis der Beratungsleistung des Zukunftsnetz Mobilität NRW. Es hat die Stadt auch intensiv bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit begleitet.

Engelskirchen, Lindlar, Radevormwald, Marienheide und Wipperfürth:
In den fünf Kommunen ist die Marke „Oberberg mobil“ entwickelt worden, unter der das künftige Carsharing-Angebot fahren soll. Bis Mitte des Jahres 2024 wird außerdem eine Projektwebsite entwickelt.

Projektabschluss im Herbst 2023

Am 25. Oktober 2023 werden Vertreter*innen der an „Teil.Land.NRW“ beteiligten Kommunen in der VHS Hamm von ihren Erfahrungen bei der Einführung eines kommunalen Carsharing-Systems berichten. Zusätzlich werden in Workshops im kollegialen Austausch gemeinsam mit Fachexpert*innen inhaltliche Vertiefungen zu unterschiedlichen Aspekten rund um das Thema Carsharing angeboten.

Nähere Informationen und Ihre Möglichkeit zur Anmeldung zu diesem Fachforum finden auf der Website Zukunftsnetz Mobilität NRW. Mehr Informationen auf der Website.

Landesweit wirksame Kommunikationsmaßnahmen

Neben der Arbeit mit den Kommunen wurde auch intensiv an zielführender Kommunikation gearbeitet. Wenn Sie den Verlinkungen folgen, können Sie sich selbst ein Bild davon machen.

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