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Wiederaufbau nach der Flut 2021

Letzte Lücken werden geschlossen – aber teils erst 2024

Wir sehen eine über hunderte Meter zerstörte Bahnstrecke im Katastrophengebiet.
Schmerzhafter Rückblick: Die Flut im Sommer 2021 hinterließ immense Schäden.

Nach der Flut im Ahrtal und im Raum Aachen im Juli 2021 laufen die Arbeiten für den Wiederaufbau der beschädigten Schienenstrecken immer noch auf Hochtouren. Auf zahlreichen Abschnitten konnte der Betrieb bereits wieder aufgenommen werden. Die letzten Lücken werden geschlossen – teilweise noch in diesem Jahr, in Einzelfällen aber auch erst 2024.

Ein Pfeiler des Wiederaufbaus: Brücken ohne Mittelpfeiler

Voraussichtlich bis Ende dieses Jahres soll der Wiederaufbau der Strecke Bad Münstereifel – Euskirchen abgeschlossen werden. Derzeit laufen die Wiederaufbauarbeiten am Oberbau, der sukzessive entlang der gesamten Strecke erneuert wird, sowie an den beschädigten Bahnübergängen. Abschnittsweise muss auch der Untergrund verbessert werden. Sehr gut vorangekommen sind in der Zwischenzeit die Arbeiten an den Brückenbauwerken, die für künftige Hochwasserereignisse besser geschützt sind. Auf Mittelpfeiler wurde verzichtet, sodass sich durch die größeren Durchlässe Treibgut, das die Brückenpfeiler beschädigen würde, nicht mehr so schnell verfängt. Parallel zum Wiederaufbau läuft die Planung zur Elektrifizierung auf Hochtouren. „Die Planung läuft recht gut“, freut sich Guido Trösser-Berg, Bereichsleiter SPNV-Investitionsförderung und Infrastrukturentwicklung bei go.Rheinland. „Wir hoffen, dass bereits Anfang nächsten Jahres mit den ersten Arbeiten für die Elektrifizierung begonnen werden kann.“

Bleibt trotz aller Herausforderungen zuversichtlich: Guido Trösser-Berg, Bereichsleiter SPNV-Investitionsförderung und Infrastrukturentwicklung bei go.Rheinland

Der Rückbau offenbart das tatsächliche Ausmaß der Schäden

Während auf dem Großteil der Eifelstrecke in NRW bereits seit Sommer letzten Jahres wieder Züge fahren (zwischen Euskirchen und Mechernich seit Ende April 2022, auf dem Abschnitt Mechernich bis Kall seit Mitte Juni 2022), klafft auf der restlichen Strecke noch eine große Lücke. Guido Trösser-Berg: „Es ist geplant, zum Jahresende von Rheinland-Pfalz aus die Strecke zwischen Gerolstein und Nettersheim wieder in Betrieb zu kriegen. Dann bleibt nur noch die Lücke zwischen Nettersheim und Kall. Der Abschnitt hat leider wegen der Überschwemmungen der Urft die größten Schwierigkeiten.“ Nach dem Rückbau von Schienen, Schwellen und Schotter hat DB Netz als Infrastrukturbetreiber den Baugrund tiefergehend untersuchen können. Dabei stellten die Expert*innen mehrere, zuvor nicht ersichtliche Schlammstellen fest. Auch Bahndämme weisen punktuelle Schäden auf, die für eine stabile Lage der künftigen Gleise behoben werden müssen. Die durch Ausspülungen und abgerutschte Böschungen besonders in Mitleidenschaft gezogenen Bahndämme entlang der Urft müssen ebenfalls saniert werden. Diese zwingend erforderlichen, zunächst nicht absehbaren Arbeiten sollen voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 beendet werden.

Elektrifizierung und Barrierefreiheit werden vorangetrieben

Im Zuge der Arbeiten wird aber nicht nur der alte Status wiederhergestellt. Die Expert*innen von DB Netz nutzen die Gelegenheit bestmöglich, um die Elektrifizierung der Eifelstrecken mit vorzubereiten. Zudem soll im Rahmen der „Förderinitiative zur Attraktivitätssteigerung und Barrierefreiheit von Bahnhöfen“ (FABB 1) der Haltepunkt Arloff ausgebaut werden. Der Haltepunkt Iversheim und der Bahnhof Bad Münstereifel werden über andere Förderprogramme des Bundes und von go.Rheinland barrierefrei ausgebaut. 

Bis elektrisch betriebene Züge auf der Eifelstrecke rollen können, wird es aber voraussichtlich noch bis Dezember 2026 dauern. Der hierfür nötige Ausbau wird den Fahrgästen einiges an Geduld abverlangen: Für die Elektrifizierung werden in den nächsten Jahren immer mal wieder mehrwöchige Sperrungen der Strecke notwendig sein.

Wir sehen die zerstörten Fundamente der Eisenbahnbrücke und die freigelegte Signalverkabelung.
Eine zerstörte Eisenbahnbrücke auf der Strecke der EVS Euregio Verkehrsschienennetz GmbH.

Neue Stützmauer an der Inde nötig

Im Raum Aachen ist nach den Flutschäden noch die Strecke zwischen Stolberg Hauptbahnhof und Eschweiler West unterbrochen. Ein kürzlich finalisiertes Gutachten hat ergeben, dass eine durch die Wassermassen der Inde in Mitleidenschaft gezogene Stützmauer so stark beschädigt ist, dass sie abgerissen und neu aufgebaut werden muss. „Mit Blick auf die bestehenden Engpässe bei der Verfügbarkeit von Baumaterial und Baufirmen hoffen wir, dass die Strecke der EVS Euregio Verkehrsschienennetz GmbH 2024 bis 2025 wieder in Betrieb gehen kann“, sagt Guido Trösser-Berg abschließend.

Ein Großteil ist geschafft

Welche Strecken noch vor der Fertigstellung stehen, können Sie der Karte entnehmen. Weitere Informationen rund um das Thema erhalten Sie bei go.Rheinland.

Zur Webseite

Ein Schaubild zeigt den Status des Wiederaufbaus im Katastrophengebiet von 2021.

Erfttalbahn Euskirchen – Bad Münstereifel
Umfangreicher Wiederaufbau des zerstörten Bahndamms, Erneuerung von Gleisen, Bahnübergängen, Brücken und Durchlässen

Eifelstrecke Kall – Nettersheim & Nettersheim – Gerolstein
Wiederaufbau des zerstörten Bahndamms, Erneuerung und Sanierung von Gleisen, Brücken und Stützbauwerken, Aufbau

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