Sie sehen den Verbundbericht von [YEAR]. Möchten Sie den aktuellen Bericht lesen?
Bruttostrategie und Vertrieb

Der NVR nimmt die Zukunft selbst in die Hand

Ein Zug der Linie RE 8 fährt durch eine sommerliche Landschaft.
Die Linie RE 8 ist bereits als Bruttolinie im NVR-Gebiet unterwegs.

Der Nahverkehr Rheinland (NVR) verfolgt seit einiger Zeit die Umstellung von Netto- auf Bruttoverkehrsverträge. Von diesem Schritt verspricht sich der NVR mehr unternehmerischen Gestaltungsspielraum sowie eine höhere Sicherheit und Stabilität im Hinblick auf die Fahrgeldeinnahmen. Die Umstellung aller Verkehrsverträge im NVR-Gebiet soll voraussichtlich bis 2033 realisiert sein.

Mehr Verantwortung und mehr Klarheit

Durch den Abschluss von immer mehr Bruttoverträgen verlagert sich die Verantwortung für die Generierung von Einnahmen, für Tarif und Vertrieb von den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) auf die Aufgabenträger. Das hat betriebswirtschaftliche Konsequenzen und bedeutet noch größere Verantwortung – das gilt für Gremien von NVR, VRS und AVV, aber auch auf NRW-Ebene und für jedes einzelne EVU. Konkrete Verhandlungsthemen wie Einnahmenaufteilung oder Anteile an Kommunikationskosten werden verbindlich geklärt und fixiert.

 

Mehr unternehmerische Möglichkeiten

Von der Umstellung auf die Bruttostrategie verspricht sich der NVR vor allem zwei große Vorteile: Zum einen ermöglicht die Übernahme des Erlösrisikos durch den NVR einer größeren Anzahl von EVU die Teilnahme am Wettbewerb um Verkehrsvertragsvergaben, weil die ausgeschriebenen Verträge berechenbarer und weniger riskant sind. Zum anderen eröffnen sich dem NVR mehr gestalterische Spielräume: Denn der NVR kann die Auswirkungen der betrieblichen Entscheidungen selbst finanziell ganzheitlich bewerten und gesamtunternehmerisch handeln beim Kernziel, mehr Fahrgäste für den SPNV zu gewinnen.

 

Mehr Bedeutung der Einnahmen

Eine der wichtigsten Aufgaben nach Umstellung auf die Bruttoverträge ist es, Fahrgeldeinnahmen zu sichern bzw. zu generieren, auch um die schwerwiegenden Folgen der Pandemie bewältigen zu können: Allein 2020 sind Fahrgeldausfälle in Höhe von rund 20 Millionen Euro aus den Bruttoverträgen des NVR zu verzeichnen. Die Einnahmen aus den Ticketverkäufen dienen also einem ganz entscheidenden Zweck: mit den erwirtschafteten Geldern wieder neue Verkehrsleistungen bestellen zu können – für mehr Fahrgäste und dann auch wieder mehr Einnahmen.

Portrait von Andreas Warnecke, NVR-Bereichsleiter für Erlösmanagement und Vertrieb

„Die Corona-Krise hat uns leider deutlich gezeigt: Die Erlösverantwortung trifft uns im Guten wie im Schlechten. Fürs Erste hilft der ÖPNV-Rettungsschirm. Für die Zeit danach müssen bereits jetzt Vorbereitungen getroffen werden.”

Andreas Warnecke, NVR-Bereichsleiter für Erlösmanagement und Vertrieb

Mehr Vertrieb in eigener Hand

Bereits heute bestellt der NVR umfangreiche stationäre Vertriebsleistungen an den Bahnhöfen und Haltestellen im NVR-Gebiet. Ab Mitte 2023 soll der NVR-Vertrieb dann auch in Eigenregie über eine Website und eine App laufen. Ende 2023 folgen neue Fahrkartenautomaten und umgestaltete Kundencenter. Ab Ende 2021 werden zudem die neu entwickelten landesweiten eTarife angeboten – gemeinsam mit den anderen beiden SPNV-Aufgabenträgern in NRW, dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).

Weitere Artikel

Ihr Webbrowser ist veraltet

Aktualisieren Sie Ihren Browser damit diese Webseite richtig dargestellt werden kann.

Zur Infoseite browser-update.org