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NRW-Mobilitätsforum 2021

Die Zukunft bleibt im Gespräch

Aus der Vogelperspektive ist der Bahnhof Overath im Oberbergischen zu sehen.
Nächster Halt: Verkehrswende. Eine Bahn am Bahnhof Overath.

Wie kann man die Verkehrswende erreichen in Zeiten der Pandemie? Das war die zentrale Frage auf dem 2. NRW-Mobilitätsforum von Nahverkehr Rheinland (NVR), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), das im Frühsommer in der Jahrhunderthalle Bochum stattfand. Das Coronavirus hatte eine physische Zusammenkunft der knapp 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer leider verhindert, deswegen wurde die Veranstaltung weitgehend digital durchgeführt. Die konstruktiven Podiumsdiskussionen und aufschlussreichen Vorträge konnte dieser Umstand aber nicht aufhalten.

Zurückgeworfene Zukunftspläne

Alle Fachleute waren sich darüber einig, dass der ÖPNV – insbesondere der Schienenpersonennahverkehr – der Motor der Verkehrswende sein muss. Gleichzeitig wurde konstatiert, dass der pandemiebedingte dramatische Fahrgastrückgang die ohnehin schon knappe Finanzlage verschärft. Die daraus resultierende mangelhafte Finanzierungssicherheit wirft die Zukunftspläne der Branche weit zurück. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst verwies hier auf den ÖPNV-Rettungsschirm des Bundes: Dieser hilft mit 227 Millionen Euro, die größten Finanzlücken zu schließen – mit etwas Glück auch in den nächsten Jahren.

Das Bild zeigt eine Podiumsdiskussion auf dem NRW-Mobilitätsforum.
In die von Judith Schulte-Loh moderierte Diskussionsrunde mit VRR-Vorstandssprecher Ronald R.F. Lünser (ganz links), NWL-Geschäftsführer Joachim Künzel (2. v. l.) und NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober (ganz rechts) wurde NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst virtuell zugeschaltet.

Viele Faktoren limitieren die Mobilitätswende

Wie kann der Personennahverkehr auf der Schiene seiner Rolle als Herzstücks des Wandels gerecht werden? Die aktuelle Finanzlage, die immensen Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu rekrutieren bzw. auszubilden sowie viele Baustellen im Schienennetz limitieren aktuelle Prozesse, senken die Akzeptanz in der Bevölkerung und sind somit noch keine verlässliche Basis für eine Mobilitätswende. Allen Expertinnen und Experten ist klar, dass neben erhöhten Anstrengungen aller Beteiligten auch entspreche Rahmenbedingungen durch die Politik geschaffen werden müssen. Beim Mobilitätsforum 2022 sollen die notwendigen Schritte dafür weiter konkretisiert werden.

Ein grafisches Feld zeigt an: Save the date – bitte merken Sie vor! 3. NRW-Mobilitätsforum, 25./26. Oktober 2022, Köln

Digitalisierung als ein wichtiger Baustein

Für die Verkehrswende ist der Ausbau der Digitalisierung ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wenn die Verkehrsträger besser vernetzt werden können, erleichtert das u. a. den Zugang zu (Fahrplan-)Informationen und Tickets. So kann der SPNV auch für die Menschen attraktiv werden, die heute lieber Auto fahren. Eine „Digitaloffensive“ wäre allerdings zweckfrei, wenn nicht zeitgleich das Schienennetz ausgebaut wird, bestehende Angebote verbessert und neue Gebiete erschlossen werden. Das Beispiel der Oberbergischen Bahn zeigt, dass dafür die richtigen Konzepte und Netzwerke heute schon existieren.

Eine Infografik thematisiert „Die Obergische Bahn braucht mehr zweites Gleis“. Zurzeit bestehen 95 km Gesamtstrecke aus 91 km einspuriger Strecke.

Es geht bergauf im Oberbergischen

Eine aktuelle Machbarkeitsstudie im Auftrag von NVR und dem „Bündnis Oberbergische Bahn“ zeigt: Der Ausbau der Oberbergischen Bahn (RB 25) ist so sinnvoll wie realistisch. Der Pendlerverkehr aus Engelskirchen, Gummersbach, Marienheide, Overath und Rösrath nach Köln würde spürbar vereinfacht, die Straßen würden entlastet – ein wertvoller Beitrag zur Verkehrswende.

Damit die Oberbergische Bahn ihre Wirkung entfalten kann, müssen allerdings Angebotsqualität, Zuverlässigkeit und Kapazität stimmen. Auf der bisherigen, weitgehend einspurigen Strecke lässt sich das kaum umsetzen. Die Planungen sehen darum im Kern den Umbau in eine S-Bahn-Linie mit hoher Taktfrequenz vor. An der dafür notwendigen zuverlässigeren und leistungsfähigeren Infrastruktur im Raum Köln wird aktuell schon gearbeitet. Das Projekt Oberbergische Bahn ist ein Paradebeispiel dafür, wie zielführend eine Kooperation zwischen mehreren Parteien aus Verkehrsträgern, der DB, den Kommunen und der Industrie- und Handelskammer sein kann – und dass die Verkehrswende ohne diese Zusammenarbeit nicht funktionieren würde.

Portrait von Dr. Norbert Reinkober, VRS-Geschäftsführer

„Beim S-Bahn-Ausbau auf der Oberbergischen Bahn geht es darum, die Kapazität zu steigern und gleichzeitig den Eingriff in die Umwelt zu minimieren.”

Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer Nahverkehr Rheinland
Dr. Norbert Reinkober und Hendrik Wüst stehen einträchtig nebeneinander. Im Hintergrund steht ein Plakat, das die Partner des Bündnisses Oberbergische Bahn zeigt.
Die Zukunft im Blick: Dr. Norbert Reinkober und Hendrik Wüst bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie zur Oberbergischen Bahn.

Offensiv für Verbesserungen im Bahnknoten Köln

Eine Infografik mit dem Titel „Offensiv für Verbesserungen im Bahnknoten Köln“: 250 Millionen Euro wurden im Jahr 2020 in die Schieneninfrastruktur investiert.

Mehr Informationen zu Arbeiten am Knotenpunkt Köln finden Sie hier.

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